„Was ist vernünftig? Sechshundertfünzig!“

Man kann den Slogan „Was ist vernünftig? Sechshundertfünzig!“ fast schon als Schlachtruf der EVG-Jugend zur Tarifrunde 2023 bezeichnen. Wo immer die engagierten Nachwuchskräfte der EVG zusammenkommen, werden diese vier Worte lautstark skandiert. So auch am Vortag der Auftaktrunde mit der DB AG in Fulda.

Es war ein imposantes Bild, das sich den Mitgliedern der Tarifkommission der DB AG sowie den EVG-Tarifvorständen, Cosima Ingenschay und Kristian Loroch, am Montagnachmittag, den 27.2.2023, bot. Mehr als 100 Jugend- und Auszubildendenvertreterinnen und -vertreter waren zusammengekommen, um sich zu vernetzen. Ein Treffen, das in einer eindrucksvollen Demonstration mündete.

Mit Tröten und Trillerpfeifen zog die EVG-Jugend durch Fulda, drei Einkaufswagen vor sich herschiebend. Verdeutlicht wurde der Verlust der Kaufkraft: Lagen 2021 im reichgefüllten Einkaufswagen noch leckere Nudeln mit Pesto, symbolisierten 2022 Dosensuppen, dass der Warenkorb schon kleiner wurde. 2023 blieb dann nur noch eine Zwiebel – es ist zum Heulen … Deshalb ist die Forderung der EVG nach einer deutlichen Lohnerhöhung unausweichlich. 650 Euro mehr im Monat sollen es als soziale Komponenten sein. Auch die Jugend- und Auszubildendenvergütung soll deutlich angehoben werden. Hier werden 325 Euro gefordert.

Der Verhandlungsführer der Tarifverhandlungen bei der DB AG, Kristian Loroch, begrüßte die EVG-Jugend, zusammen mit den Mitgliedern der Tarifkommission, die es sich nicht hatten nehmen lassen, vors Tagungshotel zu kommen, um so ihre Solidarität mit der Protestaktion der Jugend auszudrücken. „Gemeinsam sind wir stark, vielfältig und am Ende auch erfolgreich“, machte Kristian Loroch deutlich. Das große Engagement der Jugend zeige die große Bereitschaft auch persönlich für die berechtigten Forderungen der EVG einzutreten. „Das macht uns Mut für die Auseinandersetzung, die in den nächsten Wochen und Monaten vor uns liegt. Gemeinsam werden wir erfolgreich sein“, stellte er unter dem Beifall der Anwesenden fest. Die Tarifkommission der DB AG war einen Tag vor der Auftaktverhandlung zu letzten Besprechungen in Fulda zusammengekommen.