Auch bei der Erfurter Bahn und der Süd-Thüringen-Bahn haben sie es jetzt verstanden: schon in diesem Jahr muss es eine erste deutliche Lohnerhöhung geben, sonst kommen die Tarifverhandlungen mit der EVG gar nicht erst ins Laufen.
In der zweiten Verhandlungsrunde, die am Mittwoch, den 3. Mai 2023 in Erfurt stattfand, wurde das erste bereits vorliegende Angebote vom Arbeitgeber denn auch flugs nachgebessert. Das war von der Tarifkommission Ende März als „unzureichend“ zurückgewiesen worden.
Statt 220 Euro mehr im Monat wurden nun 250 Euro mehr angeboten. 150 Euro mehr zum 01.10.2023, weitere 100 Euro mehr zum 01.10.2024. Das entspricht bei weitem nicht den Forderungen der EVG, bewegt sich aber in die richtige Richtung und bietet damit eine Grundlage für weitere Verhandlungen.
Zudem soll es 2050 Euro Inflationsausgleichsprämie geben: 1050 Euro gleich nach Abschluss des Tarifvertrages, weitere 1.000 Euro im Laufe des Jahres 2024. Die Inflationsausgleichsprämie ist von der EVG nicht gefordert wurden. Uns ist eine dauerhafte Anhebung der Tabellenentgelte wichtig. Abgelehnt wurde die lange Laufzeit des neuen Tarifvertrages. Die soll weiterhin 24 Monate betragen; wir fordern zwölf Monate Laufzeit.
Fortschritte gab es bei den unternehmensspezifischen Forderungen. Hier sind Arbeitgeber und EVG mittlerweile im konstruktiven Arbeitsmodus angekommen.
Für die nächste Verhandlungsrunde, die am 06.06.2023 stattfinden soll, hat die EVG der Erfurter Bahn und der Süd-Thüringen-Bahn noch einiges an „Hausaufgaben“ mit auf den Weg gegeben. Denn trotz einer ersten Annäherung muss sich der Arbeitgeber auch weiterhin mit großen Schritten auf die EVG zubewegen. Von unseren Forderungen sind die jetzt vorliegenden Angebote noch weit entfernt – so weit, dass wir möglicherweise noch einmal Druck ausüben müssen.