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Gemeinsam bleibt gemeinsam

Der erste Tag der zweiten Verhandlungsrunde mit der Deutschen Bahn ist am Dienstag, den 25.4.2023, nach sieben Stunden ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Der Verhandlungsführer der DB AG sah sich nicht in der Lage ein Angebot vorzulegen, dass auf die Forderungen der EVG eingeht.

„Wir haben die Deutsche Bahn aufgefordert, umgehend nachzubessern. Wir bleiben mit der Großen Tarifkommission der DB AG in Fulda am Verhandlungsort, am Dienstag und am Mittwoch, wenn nötig auch bis Freitag. Es liegt am Arbeitgeber, dass wir endlich ins verhandeln zu kommen“, stellte EVG-Verhandlungsführer der EVG, Kristian Loroch, fest.

Die Deutsche Bahn hatte für die zweite Verhandlungsrunde eine nachhaltige Lohnerhöhung angekündigt. Tatsächlich wurde in der von uns geforderten Laufzeit keine Tabellenerhöhung angeboten. Die erste Entgelterhöhung war für den 1. Mai 2024 vorgesehen.

„Mehr Geld muss es deutlich früher geben. Das Angebot ist aus Sicht der Großen Tarifkommission der DB AG nicht verhandlungsfähig. Die vorgesehene Laufzeit von 27 Monaten völlig inakzeptabel. machte er deutlich.

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„Immer noch fehlt zur Entlastung der unteren Lohngruppen die von uns geforderte Mindestkomponente. Die erste angebotene Entgeltsteigerung in Höhe von 5 % Mitte 2024 bedeutet beispielsweise für die Stewards Bordgastronomie lediglich 120 Euro Lohnsteigerung. Für viele Mitarbeitende im Dienstleistungsbereich liegt der Betrag sogar noch darunter“, erklärte Kristian Loroch.

Nicht gelöst sei auch die Frage des Mindestlohns: Weiterhin sollen alle Lohnerhöhungen mit dem gesetzlichen Mindestlohn von 12 Euro verrechnet werden, sodass am Ende für die untersten Lohngruppen überhaupt keine Lohnerhöhung mehr übrig bleibt. Damit sei eine Grundbedingung zum Eintritt in Tarifverhandlungen weiterhin nicht erfüllt.

Hinzu komme, dass die DB AG immer noch darauf beharre, bei den Busgesellschaften regional unterschiedliche und damit deutlich niedrigere Tarifabschlüsse erzielen zu wollen. Das lehnen wir ab. „Unsere Forderungen gelten aber für alle Unternehmen, mit denen wir verhandeln. Und dabei wird es bleiben“, so der Verhandlungsführer der EVG, Kristian Loroch.

Auch das Angebot einer Inflationsausgleichsprämie taucht im Angebot der DB AG wieder auf. Dazu erklärte EVG-Tarifvorstand Cosima Ingenschay: „Der angebotene Inflationsausgleich in Höhe von 2.850 Euro ist für die Kolleginnen und Kollegen so hilfreich wie ein Würfel Eis in der Wüste. Der schmilzt ruckzuck weg, die Probleme aber bleiben. Deshalb wollen wir eine dauerhafte monatliche Lohnerhöhung. Andere Unternehmen, mit denen wir verhandeln, bieten das bereits an. Warum die DB AG das nicht schafft, ist uns völlig unverständlich“.

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Begonnen hatte der Verhandlungstag mit einer eindrucksvollen Demonstration zahlreicher Kolleginnen und Kollegen aus dem Werk Fulda am Verhandlungsort.„Unsere Bereitschaft, wenn nötig in weitere Arbeitskämpfe einzutreten, ist nach wie vor groß“, machte Cosima Ingenschay als Tarifvorstand der EVG gleich zu Beginn unter zustimmenden Applaus deutlich.

Thomas Kollmus von der Busgesellschaft Regionalverkehr Alb-Bodensee (RAB) in Ulm forderte die uneingeschränkte Solidarität mit den RAB-Beschäftigten ein. Das Unternehmen hatte den Arbeitgeberverband AGV MOVE verlassen – offenbar in der Hoffnung, einen geringeren Abschluss zu erzielen. „Unsere Forderungen bleiben bestehen“, so Thomas. „Auch für uns gilt: Was ist vernünftig? 650!“

EVG-Tarifvorstand Kristian Loroch versicherte die ungebrochene Solidarität der EVG und übte ebenfalls scharfe Kritik am Vorgehen der RAB. „Ein Arbeitgeber, der sich in Bundeshand befindet, sollte mit gutem Beispiel vorangehen, was gute Arbeitsbedingungen betrifft. Stattdessen müssen wir uns mit Tarifflucht auseinandersetzen. Das ist unglaublich“, stellte er fest.

Noch ist offen, ob, wann und in welchem Umfang die Deutsche Bahn ihr Angebot nachbessern und auf die Forderungen der EVG eingehen wird. „Der Arbeitgeber wäre gut beraten, dies umgehend zu tun“, machte Kristian Loroch noch einmal deutlich. „Das gilt im übrigen für alle Arbeitgeber mit denen wir verhandeln, so EVG-Tarifvorstand Cosima Ingenschay.