Die EVG hat eine positive Bilanz des zweiten bundesweiten Warnstreiks gezogen. „Unsere Kolleginnen und Kollegen haben den Arbeitgebern ein zweites Mal eindrucksvoll gezeigt, dass diese gut beraten wären, endlich von ihrem hohen Ross herunterzukommen. Wer glaubt, unsere Forderungen ignorieren zu können, indem er uns irgendwas anbietet, nur nicht das, worüber wir verhandeln wollen, wird den Zorn der Beschäftigten noch öfter zu spüren“, macht EVG-Tarifvorstand Cosima Ingenschay deutlich.
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Mehr InformationenDie Bereitschaft dafür zu kämpfen, dass endlich über die Forderungen der EVG verhandelt wird, sei ungebrochen hoch. „Am Warnstreik haben sich innerhalb kürzester Zeit mehr als 25.000 Kolleginnen und Kollegen an rund 1.800 Standorten beteiligt, darunter auch Beschäftigte, die nicht in der EVG organisiert sind. Das macht uns richtig stolz, zeigt es doch, dass die Kolleginnen und Kollegen bei Eisenbahn und Bus zusammenstehen und für gemeinsame Forderungen auch gemeinsam kämpfen. Dieses deutliche Signal bestärkt uns alle in der schwierigen Tarifrunde 2023“, erklärten die beiden EVG-Tarifvorstände.
Am Vortag des Warnstreiks hatte das Unternehmen Transdev versucht, den Warnstreik mit einer einstweiligen Verfügung zu untersagen. Diesen Antrag hat das Arbeitsgericht Frankfurt abgelehnt und den Warnstreik für zulässig und verhältnismäßig erklärt.
„Diese Entscheidung des Frankfurter Arbeitsgericht straft die Aussagen des Arbeitsdirektors der Deutschen Bahn Lügen, der den Arbeitskampf der EVG als völlig überzogen bezeichnet und diesen sogar verurteilt hatte, als ob meine Kolleginnen und Kollegen Straftäter wären. Diese Wortwahl hat die Beschäftigten sehr verletzt und noch wütender gemacht“, erklärte EVG-Verhandlungsführer Kristian Loroch. „Wer allen Ernstes öffentlich erklärt, uns kein schriftliches Angebot vorlegen zu wollen, weil man keine Brieffreundschaft mit uns eingehen wolle, hat seine Aufgabe als Verhandlungsführer nicht verstanden“, so Kristian Loroch.
Punkt 11 Uhr haben die Streikenden ihre Arbeit wieder aufgenommen. „Auch wenn die Arbeitgeber immer wieder versuchen, uns als Unverantwortlich darzustellen, wenn wir als Gewerkschaft unser Grundrecht auf Streik wahrnehmen, sollte klar sein, dass es die Arbeitgeber sind, die den Arbeitskampf durch ihre Verweigerungshaltung regelrecht provozieren. Wir bitten die Reisenden deshalb, ihren verständlichen Ärger nicht an den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Bus und Bahn auszulassen; der richtige Adressat sind die Arbeitgeber, die auch für die vielen anderen Unzulänglichkeiten im Betrieb, die uns alle aufregen, die Verantwortung tragen, machten Cosima Ingenschay und Kristian Loroch deutlich.
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